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„Komm, ich lad‘ Dich zum Essen ein!“ Mit diesem Angebot eines Freundes kam F. vor fünf, sechs Jahren das erste Mal in die Zelterstraße 14 und holte sich an der Essenausgabe der Tagesstätte ein warmes Mittagessen. Die Atmosphäre hier empfand sie als angenehm: „Ich fühlte mich nicht fehl am Platz, wurde einfach freundlich begrüßt.“

Die Tagesstätte im Sozialprojekt Prenzlauer Berg bietet Menschen, die obdachlos, wohnungslos oder in einer schwierigen sozialen Lage sind, warme Mahlzeiten, einen Computerraum und eine Waschgelegenheit. Wer keine feste Adresse hat, kann hier ein Postfach bekommen. Wochentäglich kommen 100 bis 150 Gäste vorbei. F., die eine Wohnung hat, kommt sporadisch in die Tagesstätte. Sie trifft hier Bekannte und fühlt sich angenommen. Zurzeit ist sie trocken.

Wenn sie trinkt, kapselt sie sich wie viele sucht- und psychisch kranke Menschen ab. Das hat ihr nie gutgetan, wie sie sagt. „Ich fing irgendwann an, mit den Kassiererinnen zu reden, weil ich sonst gar nicht mehr gesprochen habe.“ Sie braucht soziale Kontakte und pflegt diese auch übers Briefeschreiben. In der Tagesstätte hat man ihr auch schon ein paar Mal weitergeholfen.

Die Sozialarbeiterinnen bieten professionelle Beratung, sie unterstützen bei Anträgen, Behördengängen oder Herausforderungen, die die Klientinnen und Klienten allein nicht bewältigen können. Menschen in einer Notsituation oder mit einer schwierigen Biografie haben hier aber auch einen Raum, in dem sie Anschluss finden und wo man ihnen nicht nur mit Vorurteilen begegnet. „Die Leute hier sind voller Akzeptanz“, weiß F. zu schätzen