Hoffnung im Hospiz
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„In unserer Hospizarbeit haben wir es sehr oft mit der Hoffnung zu tun. Das mag verwundern angesichts der begrenzten Lebenserwartung unserer Gäste.“ Jens Klindworth leitet die Pflege im Albertinen Hospiz Norderstedt. Tatsächlich erlebt das Hospizteam Hoffnung auf allen Ebenen des Lebens – auf der körperlichen, psychischen, sozialen und spirituellen Ebene, die alle ganz unterschiedlich sind und denen ganz unterschiedlich begegnet wird.
Manchmal ist die Hoffnung der Gäste auf persönliche Wünsche gerichtet: noch einmal in die eigene Wohnung zurückzukehren, das versöhnende Gespräch mit den zerstrittenen Angehörigen zu führen. Manchmal geht es um die wesentlichen Fragen des Lebens nach dem Sinn und dem Werden. Doch häufig steht auch das Alltägliche im Vordergrund – Hoffen auf den Besuch am Nachmittag, auf wache Augenblicke, schöne Erinnerungen, darauf, dass man die Lieblingsspeise mit Genuss essen kann. „Es geht nicht (mehr) darum, dass etwas gut ausgeht“, sagt Jens Klindworth in Anlehnung an ein Zitat Vaclav Havels, „sondern dass am Ende der Tage alles einen Sinn ergibt. Und so dürfen wir es hier bei uns im Hospiz erleben.
Viele Menschen, die als Gäste in unser Haus kommen, sind zufrieden mit den großen Dimensionen ihres Lebens. Oft haben sich die Dinge gerundet, selten sind große Lebensfragen unbeantwortet geblieben. Doch auch wenn es anders ist, versuchen wir auf (noch) unruhigen Wegen zu begleiten, den Menschen und seine ganz persönlichen Bedürfnisse und Wünsche zu befrieden, zu vermitteln, da zu sein.“ So wie das Leben ist auch das Sterben vielfältig, und es braucht ein besonderes Gespür für das richtige Wort, die richtige Tat, um jedem Gast angemessen und hilfreich beizustehen. „Sich immer wieder darauf einzulassen, es immer wieder zu versuchen, damit es uns gelingen kann, darin liegt auch eine Hoffnung für uns Mitarbeitende.“