Blutspenden rettet Leben - Spenden Sie jetzt
In Deutschland sind aktuell die Blutkonserven knapp. Deutsches Rotes Kreuz und andere Blutspendedienste bitten daher, die aktuellen Möglichkeiten zur Blutspende zu nutzen.
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Blutpräparate haben eine maximale Haltbarkeit von 42 Tagen, daher können keine langfristigen Vorräte gebildet werden. Darum werden kontinuierlich Blutspenden benötigt, in Deutschland etwa 15.000 Konserven täglich. Da einerseits aktuell viele Operationen nachgeholt werden, die wegen Corona verschoben wurden, und andererseits im Moment weniger Blut gespendet wird als vor der Corona-Pandemie, fehlt es aktuell an Blutkonserven.
Wofür werden Blutkonserven benötigt?
Blutkonserven und Blutprodukte sind nach schweren Unfällen, bei größeren Operationen oder zur Behandlung bestimmter Erkrankungen unverzichtbar. „Blut enthält dient nicht nur dem Sauerstofftransport mittels der Erytrozyten, es enthält auch viele Gerinnungsfaktoren und Blutplasma, welches zentrale Funktionen hat, die bei Blutverlust mit ausgeglichen werden müssen“, erklärt Dr. med. Colin M. Krüger, Chefarzt der Chirurgie in der Immanuel Klinik Rüdersdorf.
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Blutkonserven sind aktuell überall knapp - auch in Rüdersdorf
In der Immanuel Klinik Rüdersdorf zeigt die Transfusionsbeauftragte Dr. Verena Jansen, wie knapp es aktuell um die Vorräte der Blutkonserven steht und warum Blutspenden jetzt wichtiger ist denn je.
Für geplante Eingriffe selten, für akute Notfälle häufig
Bei geplanten Operationen sind Bluttransfusionen glücklicherweise recht selten erforderlich. Laut Dr. med. Colin M. Krüger werden beispielsweise aktuell in den chirurgischen Kliniken der Immanuel Klinik Rüdersdorf entsprechend der geltenden Transfusionsleitlinie der WHO nur bei geplanten Wechseln von Hüftgelenks-Endoprothesen und bei großen anatomischen Leberresektionen Blut transfundiert.
Bluttransfusionen sind hingegen fast immer erforderlich bei sehr starken akuten Blutungen, die lebensgefährlich sein können.
Bluttransfusionen sind in der Krebsbehandlung unverzichtbar
Aber nicht nur bei Notfällen sind Blutspenden unersetzlich auch Krebspatientinnen und -patienten benötigen für ihre Therapie eine kontinuierliche Versorgung mit medizinischen Präparaten aus gespendetem Blut. Entweder durch die Krebserkrankung selbst oder durch die Chemotherapie, kann es zu einem Mangel an roten Blutkörperchen und Blutplättchen kommen, der häufig über einen längeren Zeitraum durch Bluttransfusionen ausgeglichen werden muss.
Was passiert, wenn keine passende Blutkonserve für eine OP verfügbar ist?
Bislang ist es unserer Blutbank immer gelungen, die passenden Blutkonserven zur Verfügung zu stellen. Bei Patienten und Patientinnen, bei denen die Blutgruppe noch nicht bekannt ist und die an einer lebensbedrohlichen Blutung zu versterben drohen, werden Konserven der Blutgruppe 0 gegeben. Das geschieht aber äußerst selten, weil in der Regel auch durch andere Maßnahmen immer noch genügend Zeit bleibt, die Blutgruppenbestimmung durchzuführen und passende Blutkonserven bereitzustellen.
Bei geplanten Eingriffen, für die nach Transfusionsrichtlinie Blut vorgehalten werden sollte, müssen diese Operationen tatsächlich verschoben werden, wenn keine Transfusionen zu bekommen sind.
Wer kann Blut spenden?
In Deutschland können Menschen im Alter von 18 bis 68 Jahren Blut spenden. Eine Blutspende auch älterer Spenderinnen und Spender ist nach individueller ärztlicher Entscheidung möglich. Wenn alle gesundheitlichen Voraussetzungen erfüllt sind, können Frauen vier Mal und Männer sechs Mal jährlich Blut spenden.
Warum kann eine Blutspende auch für Spendende selbst gesund sein?
Auch Spenderinnen und Spender kann mit der Blutentnahme dem eigenen Körper etwas Gutes tun: Zum einen wird in wiederkehrenden Abständen der Blutdruck kontrolliert, zum anderen können Bluthochdruck-Patienten mit der regelmäßigen Blutspende ihren Blutdruck senken, wie eine klinische Studie des Instituts für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie der Charité-Universitätsmedizin Berlin am Immanuel Krankenhaus Berlin unter Leitung von Prof. Dr. med. Andreas Michalsen gezeigt hat.
Mehr Informationen zur Studie (in englischer Sprache)
Wie verläuft die Blutspende?
In der Regel läuft die Blutspende wie folgt ab:
- Zu Beginn wird sich vor Ort bei dem Blutspendedienst registriert. Dafür wird der Personalausweis benötigt.
- Nach der Registrierung wird ein umfangreicher Fragebogen ausgefüllt, der Fragen zu der gesundheitlichen Lebenssituation beinhaltet. Dies ist nötig, um vorab zu schauen, ob Spender und Spenderinnen in der aktuellen Lebenssituaton geeignet ist für die Blutspende.
- Im Anschluss werden die Vitalwerte - Temperatur, Blutdruck sowie Hämoglobinwert (Eisengehalt) - gemessen.
- Sind diese Werte im grünen Bereich, geht es zu einem persönlichen Gespräch mit einem Arzt oder einer Ärztin. Hier wird der zuvor ausgefüllte Fragebogen geprüft und es können Fragen geklärt werden.
- Wenn auch hier alles in Ordnung ist, geht es zur Blutentnahme. Nach der Wahl des linken oder rechten Arms, werden 470 ml Blut sowie ein Proberöhrchen für die Untersuchungen der Blutkonserve abgenommen.
- Nach der Blutentnahme folgt der vertrauliche Selbstausschluss, bei dem angekreuzt wird, ob das Blut wirklich für eine Blutübertragung für Patienten und Patientinnen genutzt werden darf.
- Als Dankeschön gibt es häufig eine Aufwandsentschädigung, z.B. in Form eines Gutscheins.
- Zum Schluss gibt es bei Bedarf noch eine kleine Stärkung - z.B. Brötchen, Joghurt, Obst und ein Getränk.
Wo und wann kann gespendet werden?
Blutspendedienst des UKE im Albertinen Haus
In Hamburg freut sich der Blutspendedienst des UKE im Albertinen Haus über einen Besuch – gerne nach telefonischer Terminabsprache. Das gespendete Blut im Albertinen Haus wird nach der Aufbereitung im UKE für die Versorgung der Patientinnen und Patienten im Albertinen Krankenhaus eingesetzt. Die Sprech- und Spendezeiten sind wie folgt:
- Montag und Dienstag 15.30 bis 19.00 Uhr
- Freitag 7.00 bis 14.00 Uhr
- Terminvereinbarung unter Telefon: 040 55 81-1374 oder
E-Mail: albertinen-transmed@uke.de - Die Blutentnahme findet statt im Albertinen Haus - Zentrum für Geriatrie und Gerontologie, Sellhopsweg 18-22, 22459 Hamburg.
Blutspendedienst Nord-Ost des Deutschen Roten Kreuzes
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK), das etwa 70 Prozent des Bedarfs an Blutkonserven in Deutschland abdeckt und auch Kliniken innerhalb der Immanuel Albertinen Diakonie mitversorgt, bietet Spendentermine an.
Aktuelle Termine finden Sie auf der Webseite des DRK-Blutspendedienst Nord-Ost.
Eine umfangreiche Liste mit allen Spendenzentren deutschlandweit ist einzusehen auf der Webseite blutspenden.de.