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Das Pflegeteam vom Immanuel Krankenhaus Berlin hat das neue Jahr mit spannenden Anregungen für die Mitarbeitenden der beiden Standorte Berlin-Wannsee und Berlin-Buch begonnen: Zum ersten Mal stand im Januar der sogenannte Room of Horror auf dem Programm. Dahinter steckt ein Konzept, das Mitarbeitende in einer simulierten Situation für Patientensicherheit sensibilisiert.

Und so funktioniert es: In einem präparierten Zimmer werden zehn alltagsnahe Fehler und Risiken für Patientinnen und Patienten versteckt, die im Anschluss von den Mitarbeitenden innerhalb von zehn Minuten aufgedeckt werden sollen – seien es fehlerhaft beschriftete Medikamente, die doppelte Menge Antibiotika, ungleich eingestellte Gehhilfen oder leere Desinfektionsmittelspender. Die relevanten Themen werden praxisnah und konkret erlebbar vermittelt, sodass sich die Inhalte besser manifestieren, als sie nur in der Theorie zu besprechen.

„Viele der Mitarbeitenden hatten noch nie etwas vom Room of Horror gehört und machten sich im Vorfeld ihre eigenen Gedanken dazu - zum Beispiel in Richtung Notfallsituation mit ganz viel Blut und schrecklich aussehende Szenarien“, berichtet Praxisanleiterin Maria Koerke. „Das war jedoch nicht der Fall! Es war keine schaurige Veranstaltung, sondern eine spannende, spaßige Erfahrung mit dem ein oder anderen Aha-Effekt.“
Wer das vorbereitete Patientenzimmer betrat, wurde von einem freundlichen Dummy empfangen, den Maria Koerke zusammen mit Ausbildungsleiterin Manuela Sommerfeld mit viel Liebe zum Detail selbst gebastelt hatte. Kaum betraten die Pflegekräfte den Raum, begannen sie sofort nach möglichen Fehlern zu suchen und sie schließlich auch zu finden. „Alle gaben ihr Bestes und verließen den Trainingsraum mit einem Lächeln“, stellte Maria Koerke im Anschluss fest.

Künftig sollen Pflegekräfte im Immanuel Krankenhaus Berlin zweimal im Jahr im Room of Horror geschult werden. „So kann höchstmögliche Patientensicherheit ständig trainiert und verbessert werden“, sagt Pflegdirektorin Martina Kringe. „Zuerst sollte es eine Übung nur für die Auszubildenden sein. Aber uns wurde schnell klar, dass alle davon profitieren, Patientensicherheit praxisnah durchzuspielen. Das prägt sich tiefer ein als theoretische Wiederholungen. Und es macht allen Spaß.“

Den Room of Horror gab es 2018 erstmals in der Schweiz, wo er mittlerweile fester Bestandteil des Krankenhausalltags geworden ist.
 

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