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Wie lässt sich die Pflege in Zeiten von heftigem Gegenwind gestalten? Wie lässt sich dieser Wind als positive Kraft nutzen und ein Fortkommen ermöglichen? Wie stellt sich die Berufsgruppe ihrer Verantwortung in Zeiten schwieriger politischer Rahmenbedingungen, Verdichtung und Komplexität von Arbeit und Fachkräftemangel? Diese und weitere Fragen wurden auf dem dritten Pflegefachtag der Immanuel Albertinen Diakonie am 5. und 6. September in Berlin diskutiert. Den rund 170 Teilnehmenden aus 17 Einrichtungen der Immanuel Albertinen Diakonie bot der Pflegefachtag erneut viele Gelegenheiten, sich auszutauschen, zu vernetzen und nicht zuletzt auch von den Erfahrungen an anderen Standorten zu profitieren.

Vielfältige Themen und engagierte Gespräche

Die persönliche Begegnung und der fachliche Austausch standen am ersten Abend im Fokus. Ein vorzügliches Abendessen im festlichen Rahmen sowie interessante und gut besuchte Marktstände waren eine perfekte Einstimmung in die vielfältigen Themen der Pflege, die in zahlreiche engagierte Gespräche der Pflegenden quer über alle Standorte und Einrichtungen hinweg mündeten.  

Moderiert durch die Leitung der Pflegefachkonferenz, Martina Kringe, Pflegedirektorin im Immanuel Krankenhaus Berlin, Thomas Fricke, Assistent der Pflegedirektion im Immanuel Krankenhaus Berlin, und der neu gewählten Monique Siebensohn, Leitung Ambulante Pflege in der Residenz am Wiesenkamp, startete der zweite Veranstaltungstag mit Gedanken von Alberto Correia, Pflegedirektor im Albertinen Krankenhaus - aufgrund kurzfristiger Verhinderung vorgetragen von Thomas Fricke - und Klaus Spitzke, Pflegedienstleiter im Diakonie Hospiz Volksdorf zum Motto des Pflegefachtags „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen“.

Großes Engagement der Pflegenden

Im Anschluss begrüßten Matthias Scheller als Vorsitzender der Konzerngeschäftsführung sowie der neue Konzerngeschäftsführer Andreas Mende die Teilnehmenden. Sie hoben die hervorragende Arbeit der Pflegenden unter sehr schwierigen Rahmenbedingungen hervor und bedankten sich für das große Engagement der Pflegenden. Dr. Frauke Ishorst aus dem Konzernbereich Seelsorge-Theologie-Ethik stellte die Erklärung gegen Menschenfeindlichkeit vor, während der Impuls der Psychologin Wiebke Witt die Selbstwirksamkeit zum Inhalt hatte. Alle Teilnehmenden profitierten sowohl am Vormittag als auch am Nachmittag von zahlreichen Workshops. Die thematische Vielfalt war groß und umfasste „Humor“, „Diversität“, „Spirituelle Begleitung“, „Assistierter Suizid“, „Kommunikation ohne Worte“, „Stress“, „Selbstbewusstsein“ und „Grenzen setzen“.

Auszeichnung für zwei angehende Pflegefachmänner

Ein Novum beim Pflegefachtag war in diesem Jahr eine ganz besondere Preisverleihung: Das Institut für Talententwicklung (IfT) hat mit dem vocatium-Ausbildungspreis 2024 zwei angehende Pflegefachmänner des Albertinen Krankenhaus in Hamburg mit dem 1. Platz ausgezeichnet. Das IfT ermutigt Azubis, kurze Texte zu verfassen, in denen sie davon erzählen, warum sie sich für ihre Ausbildung bzw. das Berufsziel entschieden haben und was sie daran besonders lieben.

Die Preisträger Salih Ucar und Patrick Hartl setzten sich mit einem ebenso humorvollen wie tiefsinnigen Text zu "Risiken und Nebenwirkungen der Beruflichen Pflegeausbildung" gegenüber über 800 Mitwerberinnen und -bewerbern durch. Hella Jurich, Geschäftsführerin von IfT, hielt die Laudatio. In ihrer Dankesrede betonten die Preisträger, dass sie zum einen ihre Leidenschaft für Pflege darstellen, aber auch eine Würdigung für all diejenigen schreiben wollten, die in der Pflege tätig sind. Hier geht es zum Siegertext: Berufliche Pflegeausbildung „Für Risiken und Nebenwirkungen lies die Packungsbeilage oder frage deine Pflegefachkraft“

Die Preisträger Patrick Hartl (3.v.l.) und Salih Ucar (4.v.l.) haben mit ihrem Text zum Berufsziel Pflege überzeugt