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Der englischsprachige Begriff des „Empowerments“ hat seit einigen Jahren in der Medizin eine zentrale Bedeutung erlangt. Gemeint ist, dass Patienten befähigt werden sollen, im Umgang mit ihrer Krankheit ihr eigenes Schicksal mitzubestimmen, in Autonomie und Selbstverantwortung. Dies bedeutet nicht nur die die Wertschätzung und Unterstützung des Selbstbestimmungsrechts von Patienten, sondern auch die Befähigung von Patienten, ihre Rolle bei der Behandlung klug und effizient zu übernehmen.

Dazu gehört zum einen, dass Patienten bezüglich ihrer Krankheit und der Therapie über medizinische Grundinformationen verfügen müssen. Nur so können sie bei der Behandlung sachgerecht mitwirken. Die moderne Medizin ist sehr effizient, aber eben auch kompliziert. Bei allen Behandlungsschritten braucht es die Mitwirkung von Patienten. Das beginnt bei der Entscheidung über die Auswahl von Therapien, über die Sicherstellung der Regelmäßigkeit von Therapieanwendungen, bis hin zu einem gesundheitsförderlichen Lebensstil.

Daneben gibt es auch noch die allgemeinmenschliche Herausforderung durch Krankheit. Krankheit ist ein belastendes Lebensereignis, das bewältigt werden will, um nicht daran zu zerbrechen. Wie geht es gesundheitlich weiter, wie reagiert die Familie oder der Arbeitgeber, wie ist mit Behinderungen oder Schmerzen umzugehen u.v.m.?

In der Immanuel Klinik Märkische Schweiz ist uns die Förderung des Patientenempowerments ein selbstverständliches Anliegen. Wie begegnen den Patienten auf Augenhöhe und haben nicht nur die Krankheit sondern den Menschen im Blick. Die Frage ist, wie dies gelingt und was getan werden kann, um diesbezüglich unsere Behandlungsangebote stetig weiterzuentwickeln.

Mit diesem Ziel unterstützen wir auch wissenschaftliche Untersuchungen. So entwickeln und erproben wir derzeit in Kooperation mit der Charité Universitätsmedizin Berlin und der Hochschule Magdeburg-Stendal, ob das Patientenempowerment durch schriftliche Imformationen verbessert werden kann. Wir haben eine Broschüre mit medizinischen Informationen verfasst und eine zum Umgang mit schwierigen Lebensereignissen durch Weisheitsstrategien. Während eine Patientenaufklärung über medizinische Fakten vielfach Routine ist, ist die Vermittlung von Weisheitskompetenzen etwas Neues. Dazu wird auf viele Jahrzehnte der psychologischen Grundlagenforschung zu Weisheit zurückgegriffen. Es wurde empirisch gezeigt, dass jeder Mensch über Weisheit verfügt und dies unverzichtbar ist zur Bewältigung von schwierigen Lebensdilemmas und Belastungen. Daher ist es gut begründet anzunehmen, dass Weisheitskompetenzen auch hilfreich sein können zur Bewältigung von Krankheit und allem, was damit zusammenhängt.

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