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Dabei wird eine spezielle Schrittmacherelektrode unter EKG-Kontrolle in das so genannte „His-Bündel“, dem Reizleitungssystem in Richtung der Herzspitze, eingesetzt.

Der Vorteil: Durch das Verfahren wird eine fast normale Erregungsausbreitung mit regulärer Muskelkontraktion des Herzens erreicht. Im Gegensatz dazu führen die bislang üblichen Herzschrittmacher mit einer Elektrode in der rechten Herzkammer zu einer sogenannten asynchronen Stimulation des Herzens und damit verbunden nicht selten zu einer Herzschwäche. Die His-Bündelstimulation hat zuletzt ein enormes wissenschaftliches Interesse erfahren und auch schon Eingang in die Leitlinien gefunden.

Die erste Operation dieser Art im Albertinen Herz- und Gefäßzentrum fand am 16. September in der Klinik für Kardiologie des Albertinen Krankenhauses statt. Unter der Leitung von Prof. Dr. Herbert Nägele, Leitender Arzt des Departments für Herzinsuffizienz und Devicetherapie, Dr. Thomas Zerm, Leitender Arzt des Departments Elektrophysiologie und Dr. Daniel Stierle, Oberarzt im Department für Herzinsuffizienz und Devicetherapie wurde die Schrittmacherimplantation komplikationslos durchgeführt. Der 79 jährige Patient konnte bereits am darauffolgenden Tag wieder entlassen werden.

Prof. Dr. Karsten Sydow, Chefarzt der Klinik für Kardiologie im Albertinen Krankenhaus: „Wir sind uns sicher, dass die HIS-Bündelstimulation in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen wird. Allerdings ist das Verfahren im Vergleich zur Implantation herkömmlicher Herzschrittmacher komplizierter und beansprucht somit mehr Zeit für den Implanteur. Aktuell kommt dieses Verfahren daher zunächst bei ausgewählten Patientinnen und Patienten zum Einsatz und beispielsweise nicht bei Notfallpatienten.“