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Lese-Tipp: Mit "queersensibler Pflege" Ängste abbauen
Hans-Dieter Schröter lebt im Immanuel Seniorenzentrum in Berlin-Schöneberg. Hier kann er endlich ganz offen zu seiner Sexualität stehen. Die Süddeutsche Zeitung hat die für die Pflege queerer Menschen sensibilisierte Einrichtung besucht.
Früher im Beruf durfte niemand etwas von seiner sexuellen Orientierung wissen, berichtet Hans-Dieter Schröter. Mittlerweile ist er 70 Jahre alt, körperlich geht es ihm nicht gut. Im Immanuel Seniorenzentrum Schöneberg wird er betreut und versorgt. Lieber von männlichen Pflegekräften, aber auf solche Bedürfnisse ist das Heim eingestellt.
„Wir sind kein schwul-lesbisches Altenheim, sondern ein Heim der stationären Versorgung, das für die Bedürfnisse queerer Menschen sensibilisiert ist und sich aktiv für eine diskriminierungsfreie Versorgung von queeren Menschen einsetzt", sagt Ralf Schäfer. Er hat das Seniorenheim bis Ende 2022 geleitet und ist heute Diversitätsbeauftragter in der Sparte Wohnen & Pflegen der Immanuel Albertinen Diakonie. In Deutschland hätten von etwa 16.000 vollstationären Einrichtungen nur rund 15 Einrichtungen einen ähnlichen Fokus. Dabei seien gerade queere Menschen im Alter besonders vulnerabel.
Seit 2018 ist das Seniorenheim als erstes deutschlandweit mit dem Qualitätssiegel „Lebensort Vielfalt“ ausgezeichnet. Welchen Unterschied „queersensible Pflege“ für Menschen wie Hans-Dieter Schröter konkret bedeutet und warum Homophobie selbst mitten in Berlin-Schöneberg längst nicht überwunden ist, berichtet die Süddeutsche: