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Danke Danke Danke …für die Zeit zusammen …bleibe so, bleibe so…“ – Bei seinem Eintreffen standen die Gäste Spalier und stimmten einen eigens zu diesem Anlass komponierten Kanon an. Das Fest fand im kleinen Kreis auf dem Professor Meier-Baumgartner-Platz am Albertinen Haus statt – mit langjährigen Weggefährtinnen und -gefährten, ehemaligen SchülerInnen sowie Mitgliedern des LehrerInnen-Kollegiums. „Wir hätten es uns – wie so vieles im Moment – natürlich viel größer vorstellen können, aber wir machen – wie so oft in diesen Zeiten – aus der Not eine Tugend und inszenieren eine Corona-konforme Abschiedsfeier, mit besonders auserlesenen Gästen und besonders frischer Luft“, begrüßte Ralf Zastrau, Geschäftsführer des Albertinen Hauses, die Anwesenden. Zastrau, in der Nachfolge von Pastor Dr. Stefan Stiegler zuständig für Schule und Akademie, dankte Michael Gagelmann im Namen des Direktoriums der Albertinen-Krankenhaus und Albertinen-Haus gemeinnützigen GmbH und der Konzerngeschäftsführung der Immanuel Albertinen Diakonie von ganzem Herzen für seine Arbeit und wünschte ihm für die Zukunft alles Gute, vor allem Gottes reichen Segen.

Michael Gagelmann wollte Lehrer werden. Er studierte Biologie und Mathematik auf Lehramt und verdiente sein Geld während des Studiums mit Nachtwachen im Albertinen Krankenhaus, wo seine Mutter arbeitete. Dabei fiel er so positiv auf, dass man ihn überredete, eine Pflegeausbildung zu absolvieren. Als Intensivpfleger leitete er die Auszubildenden mit Begeisterung und Begabung an – und damit war die entscheidende Weiche gestellt: Zusammen mit Karin Schiller bildete er fortan das Leitungsteam der Albertinen Pflegeschule in der Hogenfelder Straße am Albertinen Krankenhaus, später im Neubau am Albertinen Haus.

Michael Gagelmann, stellvertretender Leiter der Albertinen Pflegeschule, blickt mit großer Dankbarkeit zurück auf 37 Dienstjahre.
Ein Kanon für den Musikfreund: (v.l.) Lehrer Marc Hohrath, Lehrerin Anne Pommerening, Lehrerin und Michael Gagelmanns Ehefrau Dr. Renata Woldmann
Im Geist von Albertine Assor: (v.l.) Karin Schiller, langjährige Leiterin der Albertinen Pflegeschule, und Käte Petersen, ehemalige Pflegedirektorin im Albertinen Krankenhaus und Albertinen Haus

2003 startete an der Albertinen Schule als Modellschule die Generalisierte Pflegeausbildung, 2006 in Kooperation mit der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg der Duale Bachelor-Studiengang Pflege.

„Michael Gagelmann ist einer der Architekten der Generalisierten Pflegeausbildung – zusammen mit Karin Schiller, federführend für die Entwicklung in Albertinen, vieles wurde gemeinsam bewegt und mit Ausdauer kontinuierlich auf den Weg gebracht“, fasst Walburga Feldhaus, Leiterin der Albertinen Schule, zusammen. „Er ist ein Visionär für Pflege und Pflegeausbildung, mit großer Freude an Wissensvermittlung – für Generationen von Lernenden fester Bestandteil der Ausbildung.“ Und zudem eine feste Größe im Schulteam: „Michael war immer in Kontakt mit uns allen, dem Team: ein guter Zuhörer – die Frage: „Hast du Michael gesehen?“ wird fehlen.“

Zuletzt hatte Michael Gagelmann in akribischer Detailarbeit die individuellen Einsätze für die praktische Ausbildung geplant, bereits über seine offizielle Dienstzeit hinaus. „Es sah bisweilen aus, als mache er das mit links, ein bisschen Sudoku spielen …“, bekennt Walburga Feldhaus. Doch überschattet von Corona wurde die Aufgabe zunehmend zur Herausforderung und hat viel Energie gekostet. „Danke fürs Bleiben und Weitermachen!“

Der Literat erdachte Gereimtes und Ungereimtes – bevorzugt zu den Geburtstagen der Kolleginnen und Kollegen. Auf gut gefüllten Bücherregalen warten im heimischen Wohnzimmer neue vielseitige Titel, die wegen Zeitmangels bislang noch ungelesen geblieben sind. Dazu gesellt sich der neue Bestseller des Wirtschaftsnobelpreisträgers Daniel Kahnemann „Noise“, das passgenaue Abschiedsgeschenk von Ralf Zastrau. Haus- und Gartenarbeit, Zeit mit der Familie…  – für langgehegte Pläne steigen die Chancen, endlich in die Tat umgesetzt zu werden. Doch Michael Gagelmann will auch offenbleiben, vielleicht noch ganz Neues in sich entdecken. „Ich habe keine Vorstellung, wie sich das anfühlen wird, aber ich bin neugierig.“

Der passionierte Langstreckenläufer „rennt seine Runden“ seit über 20 Jahren zusammen mit einem Freund um Bönningstedt und Hasloh herum. Einen langen Atem hat es auch gebraucht, die generalistische Pflegeausbildung im Gesetz zu verankern. Michael Gagelmann ist am Ziel der beruflichen Laufbahn angekommen. Die Albertinen Schule zukünftig ohne ihn? Das scheint unvorstellbar und wird vorerst nicht passieren. Zukünftig will er – in reduziertem Umfang – das machen, woran er am meisten Spaß hat: im Modul Kommunikation unterrichten und mündliche Examensprüfungen abnehmen. Die Schule kann weiter auf seinen immensen Erfahrungsschatz zählen.

Humorvolle Ansprachen: Walburga Feldhaus, Leiterin der Albertinen Schule, mit einem lachenden und einem weinenden Auge