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Immanuel Diakonie Südthüringen betreut jetzt auch ukrainische Kriegsflüchtlinge
Der Landkreis Schmalkalden-Meiningen hat die Immanuel Diakonie Südthüringen aufgrund ihrer Erfahrung in der Flüchtlingsarbeit um Unterstützung gebeten.
Die Immanuel Diakonie Südthüringen betreut jetzt auch ukrainische Kriegsflüchtlinge. Im Auftrag des Landkreises Schmalkalden-Meiningen unterstützt ein Team von vier Mitarbeitenden die Geflüchteten bei der Ankunft und Orientierung in Deutschland. Der Landkreis hat die Immanuel Diakonie Südthüringen aufgrund ihrer Erfahrung in der Flüchtlingsarbeit seit 2016 beauftragt.
Im Landkreis Schmalkalden-Meiningen sind zurzeit rund 800 Geflüchtete aus der Ukraine untergebracht. Sie leben in angemieteten Wohnungen, bei Privatleuten oder in einem ehemaligen Studierendenwohnheim, das kurzfristig als Sammelunterkunft dient. Das Ukraine-Team der Immanuel Diakonie Südthüringen leistet mobile Betreuung vor allem in der Stadt Schmalkalden, in Zella-Mehlis, in der Kreisstadt Meiningen sowie in Dörfern im Südwesten des Landkreises. Es sucht die Geflüchteten dort auf, wo sie leben.
„Wir helfen meist kurzfristig dort, wo wir am meisten gebraucht werden“, erläutert Betreuer Marcelo Larricq, der darüber hinaus seit 2016 gemeinsam mit einer Kollegin und einem Kollegen Geflüchtete aus Syrien, Iran, Irak, Afghanistan, Eritrea, Nigeria, Elfenbeinküste und anderen afrikanischen Ländern sowie den Balkanländern in fünf gemeinsamen Unterkünften begleitet.
Eigene Migrationsgeschichte hilft, Neuankömmlinge zu begleiten
Flüchtlinge erhalten Leistungen von der Ausländerbehörde. Die Aufgaben des Teams der Immanuel Diakonie Südthüringen sind Orientierungshilfe, allgemeine soziale Betreuung, Hygienebetreuung, Arztbegleitung bei dringendem Bedarf sowie Zusammenarbeit und Informationsaustausch mit den Behörden. Zudem kümmern sich die Betreuerinnen und Betreuer auch um die Eingliederung der ukrainischen Geflüchteten ins Leistungssystem – dies ist Voraussetzung dafür, dass sie Geld, Ausweise, Krankenversicherung und andere Unterstützung erhalten. Ab Juni werden nicht länger die Ausländerbehörden, sondern die Jobcenter für die Flüchtlinge verantwortlich sein. „Dann müssen wir uns um die neue Eingliederung kümmern“, so Larricq.
Zum Team gehören Olga Stremous, Yulia und Michael Gehlhar sowie Marcelo Larricq. Yulia und Michael Gehlhar sind Honorarkräfte. Olga Stremous ist Pflegedienstleiterin im Immanuel Haus Mose und hat zusätzlich seit Jahren Migrantenfamilien und Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion betreut. Marcelo Larricq koordiniert die Arbeit mit dem Landratsamt und unterstützt nach Bedarf auch bei der Betreuung und Begleitung der ukrainischen Geflüchteten.
„Drei von uns haben neben der Erfahrung in der Flüchtlingsarbeit eine eigene Migrationsgeschichte und kommen ursprünglich aus Belarus, Kirgisistan und Argentinien. Das und die Russisch-Sprachkenntnisse der beiden Kolleginnen helfen dabei, andere Menschen zu begleiten, die neu in Deutschland ankommen“, betont Larricq.