Kontakt
Jeder ist willkommen
Für die Seele sorgen, ermutigen, trösten - gerade wenn es um das Herz geht, brauchen Patienten und Angehörige oft eine intensive Begleitung, die über das medizinische hinausgeht.
Karin Pusch
Pastorin & Krankenhausseelsorge
Albertinen Krankenhaus
Es darf jeder kommen, man muss gar nichts mitbringen. Wir sind als Krankenhausseelsorger für Patienten da, für Mitarbeitende und für Angehörige. Und auch gerade Mitarbeitende, die ihre persönlichen Probleme mitbringen oder auch die Erfahrungen machen im Krankenhaus, die sie entweder belasten oder die sie beschäftigen einfach.
Die können das Gespräch mit mir suchen. Ein Haus, das nach bestimmten Werten lebt, wo die Mitarbeiter selber auch darauf achten, dass diese Werte gelebt werden, das kann eigentlich nur ein gutes Krankenhaus sein, finde ich. Natürlich ist es naheliegend, dass Menschen, die hier im Krankenhaus sind, über ihre Krankheitssituation sprechen.
Manchmal sind es gerade die Herzerkrankungen, die sich einstellen, wenn Menschen schon andere Probleme in ihrem Leben haben. Man sagt ja nicht umsonst, eine Sache geht mir zu Herzen. Nach einer großen Herzoperation ist häufig auch so eine Unsicherheit da.
Der Patient fühlt sich sehr schwach und dann kommen Sorgen. Wie ist das? Wie geht es weiter? Wie geht es weiter, wenn ich in die Reha gehe? Was kann ich denn überhaupt? Kann ich mich selber wieder versorgen? Besonders glücklich bin ich auch in so Situationen, wenn ich zum Beispiel einen Patienten begleite, der am Anfang sehr belastet wirkt und dann im Laufe der Begleitung immer entspannter wird, ein Lächeln auf dem Gesicht bekommt und dann irgendwann sagt, Frau Pusch, danke, das war hilfreich für mich. Die Lebenssituation ist, wie sie ist, aber ich kann jetzt ganz anders damit umgehen.
Das ist für mich etwas, was mich glücklich macht. Untertitel von Stephanie Geiges