
Immer an der Seite: Praxisanleiterin Petra Furmanski
Petra Furmanski ist Hauptamtliche Praxisanleiterin und betreut Auszubildende im Bereich Pflege der Residenz am Wiesenkamp und des Feierabendhauses Volksdorf. Im Interview verrät sie, wie sie Auszubildende begleitet und unterstützt.
Was ist Ihnen wichtig in Ihrer Arbeit als Praxisanleiterin?
In meiner Rolle als Praxisanleiterin ist es mir besonders wichtig, die Auszubildenden individuell zu begleiten und schrittweise anzuleiten. Da die Auszubildenden sehr unterschiedlich sind – einige bringen bereits Erfahrungen in der Pflege mit, während andere neu in diesem Bereich sind – ist es entscheidend, auf ihre jeweiligen Situationen einzugehen. Mein Ziel ist es, dass sie zufrieden sind und Schritt für Schritt lernen, eigenverantwortlich zu arbeiten.
Dazu gehört für mich, die einzelnen Auszubildenden besser kennenzulernen und eine vertrauensvolle Basis zu schaffen. Hier helfen mir in der Residenz am Wiesenkamp und im Feierabendhaus Volksdorf die festen gut eingespielten Teams, die jeweils für die Bewohnerinnen und Bewohner eines bestimmten Wohnpflegebereichs zuständig sind. Durch die zum Teil jahrelange gemeinsame Arbeit entsteht im Team, aber auch in der Arbeit mit den bei uns lebenden Menschen, ein großes Vertrauen und auch eine familiäre Atmosphäre vergleichbar mit einem Sicherheitsnetz in der Zirkusmanege, das die Auszubildenden auffängt und hält.
Was meinen Sie genau?
Ich möchte die Auszubildenden in ihrem Selbstbewusstsein stärken und sie unterstützen. Es ist mir wichtig, ihre Ängste und Sorgen ernst zu nehmen und als Vertrauensperson zur Verfügung zu stehen, an die sie sich wenden können, wenn etwas „schief“ läuft. Wir führen Fallbesprechungen in den Teams mit den Auszubildenden gemeinsam, es gibt das Angebot von Supervision und Coaching und achten besonders darauf, durch Fort- und Weiterbildungen die Auszubildenden und Pflegefachkräfte im Alltag zu stärken.
Was ist Ihnen auch wichtig, außer Wissen weiterzugeben?
Neben der Wissensvermittlung ist es mir wichtig, ein positives Vorbild für die Auszubildenden zu sein – sowohl im Umgang mit den zu Pflegenden als auch im Umgang mit den Kolleginnen. Die Balance zwischen dem Aufbau von Wissen und der Haltung, die ich vorlebe, ist mir sehr wichtig. „Behandelt eure Mitmenschen in allem so, wie ihr selbst von ihnen behandelt werden wollt.“ Dieser Satz aus der Bibel ist unserem Leitbild vorangestellt, bestimmt meinen Umgang mit meinem Gegenüber.
Was ist noch wichtig für eine gute Ausbildung in der Praxis?
Für eine gute Ausbildung halte ich es auch für wichtig, gemeinsam etwas zu unternehmen, wie zum Beispiel einen Ausflug zu machen oder gemeinsam essen zu gehen. Dazu gehört es auch, Erfolge und Feste zu feiern, denn Lernen soll auch Spaß machen. Das kann gemeinsames Grillen sein oder ein Ausflug auf der Alster – oder einfach mal ein selbst gebackener Kuchen für die Pause.
Wann sind Sie zufrieden mit der Praxisanleitung?
Ich bin zufrieden, wenn die Auszubildenden glücklich sind und ich in einem ruhigen Lernsetting arbeiten konnte, sodass sie sich gut angeleitet fühlen. Das erfordert Ruhe, Zeit und Kolleginnen in der Praxis, die solche Anleitungen unterstützen. Natürlich weiß ich, dass vor allem diese Ruhe im Arbeitsalltag aus unterschiedlichen Gründen manchmal leidet. Aber dann verstehe ich mich auch als „Vermittlerin“. Wichtig ist mir, gerade gegenüber den „alten Hasen“ für Verständnis zu werben, weil für die Auszubildenden Vieles neu ist und auch deshalb einfach Zeit braucht.
Was wünschen Sie sich?
Ich wünsche mir motivierte und neugierige Auszubildende, die sich für den Beruf Pflege interessieren, sowie Kolleginnen, die nicht müde werden, sich mit Neugier und Freude auf die zukünftigen Kolleginnen und Kollegen einzulassen.
Petra Furmanski ist als Hauptamtliche Praxisanleiterin im Bereich Wohnen und Pflege tätig.