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Ein Interview mit Lars Holländer

Was hat dich dazu bewegt, im Immanuel Seniorenzentrum Kläre Weist zu arbeiten – und warum hast du dich für unsere Einrichtung entschieden?

Alles begann mit meinem Zivildienst – den Kriegsdienst habe ich bewusst verweigert. Ich hatte KfZ-Schlosser gelernt und bereits ein kleines Haus mit Garten – doch der Kontakt zu älteren Menschen hat mich damals tief beeindruckt. Nach einem kurzen Abstecher zurück in meinen alten Beruf sprach mich eine frühere Kollegin an: „Willste' nicht bei uns als Hausmeister und Fahrer anfangen?“

Seitdem bin ich hier – seit 18 Jahren. Und ich fühle mich wohl!

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei dir aus – und was macht dir daran besonders Freude?

Das Schöne ist: Kein Tag ist wie der andere! Morgens hole ich unsere Tagesgäste von zu Hause ab – das ist schon der erste gute Start, weil die Leute sich immer freuen, mich zu sehen. Und ich mich auch!

Dann geht’s weiter mit: hier mal was reparieren, da was aufbauen, mal eben zum Arzt fahren, schnell ’ne Glühbirne wechseln oder Besorgungen machen – mein Tag ist ein bunter Mix aus allem.

Ich wäre nie der Typ gewesen, der im Büro sitzt. Mir gefällt die Bewegung, die Vielfalt – und dass man hier auch mal spontan sein muss. Sonst hätte ich’s wohl nicht 18 Jahre lang gemacht.

Hausmeister Lars Holländer steht mit Blumentöpfen vor einer geöffneten Tür eines Transporters und blickt in die Kamera beim Immanuel Seniorenzentrum Kläre Weist

Was schätzt du besonders an der Zusammenarbeit im Team und an der Atmosphäre?

Hier ist vieles familiär, freundschaftlich. Natürlich ist nicht immer alles rosarot – irgendwo knallt’s auch mal, es wird diskutiert, das gehört dazu und das ist auch gut so. Am Ende des Tages halten wir alle zusammen – und das ist das Entscheidende.

Gab es einen besonderen Moment mit Bewohnenden oder Kolleginnen und Kollegen, der dir im Kopf geblieben ist?

Ach, da gibt’s viele. Besonders in der Tagespflege: Wenn man die Leute regelmäßig fährt, wachsen einem manche richtig ans Herz. Und zu Weihnachten oder Ostern gibt’s dann auch mal Schokolade oder ein Fläschchen Wein – das ist einfach schön.

Natürlich gibt’s auch stressige Momente: Wenn sich auf dem Weg von Strausberg nach Rüdersdorf die Fahrgäste 33-mal abschnallen weil irgendwas nicht passt – da hilft dann nur tief durchatmen. Ist halt wie mit großen Kindern! (lacht)

Genau das mag ich an meinem Job: Das Improvisieren, das Anpassen und die Abwechslung!

Was ist die größte Herausforderung in deinem Arbeitsalltag – und wie gehst du damit um?

Montagmorgen, Regen, Berufsverkehr – und du hast sieben Tagesgäste, die pünktlich in der Einrichtung sein sollen. Das ist die große Kunst: alles unter einen Hut kriegen. Viele Gäste kann man nicht einfach vor der Tür aufsammeln – da musst du erst mit ins Haus, beim Anziehen helfen, Tasche suchen. Und wenn Oma Müller noch nicht fertig ist, überlegst du: Warte ich zehn Minuten oder fahre ich zum nächsten Gast und hole sie später?

Aber genau das mag ich an meinem Job: Das Improvisieren, das Anpassen und die Abwechslung!

Meine Entspannung beginnt dann, wenn ich meinen Bus abschließe und in unseren Naturgarten gehe. Den habe ich zusammen mit meiner Frau in den letzten sechs Jahren angelegt und den pflegen in unserer Freizeit. Mittlerweile haben wir sogar die ersten Bewohner in unserem Garten– mit Igeln, Eichhörnchen, sogar Enten!

Wir wurden 2024 sogar vom Naturschutzbund ausgezeichnet – das ist mein Rückzugsort, mein „Garten“!

Blick in den blühenden Naturgarten des Immanuel Seniorenzentrums Kläre Weist mit einem Fußweg und Sitzmöbeln
Blick in den Naturgarten des Immanuel Seniorenzentrums Kläre Weist mit Pflanzen, Sträuchern, Bäumen und einem Vogelhäuschen
Blick auf Stauden und ein Gartenhaus hinter einem Schotterweg im Naturgarten des Immanuel Seniorenzentrums Kläre Weist
Hausmeister Lars Holländer greift in ein Regal in der beleuchteten Werkstatt im Immanuel Seniorenzentrum Kläre Weist, Jobs un

Was würdest du jemandem sagen, der überlegt, bei uns anzufangen?

Ganz ehrlich: Der Job ist nicht so easy wie man denkt. Verkehr, Stress, Leute, die sich aufregen, wenn du mal kurz für einen Rollstuhlfahrer den Verkehr blockierst – da musst du Nerven behalten.

Aber wenn du damit umgehen kannst und Lust hast, was Sinnvolles zu tun, dann ist das hier genau das Richtige. Die Menschen geben dir so viel zurück – das ist unbezahlbar.

Einfach mal vorbeikommen, reinschnuppern, ausprobieren. Man wächst hier rein – und wenn’s passt, willste nicht mehr weg.

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