
„Es wird sich Zeit genommen für die Menschen“
Was zeichnet die Ausbildung in der Residenz am Wiesenkamp aus? Wie unterstützt das Team Auszubildende? Und wie unterscheidet sich der Pflegealltag zu dem in einem Krankenhaus? Wir haben eine Auszubildende im 1. Lehrjahr gefragt.
Warum haben Sie sich für einen Beruf in der Pflege entschieden?
Ich bin gerne mit Menschen zusammen und helfe und unterstütze sie gerne.
Was macht Ihnen in Ihrer Arbeit Freude?
Es macht mir Freude, wenn die Menschen etwas von sich erzählen und ich etwas über ihre Geschichte und ihr Leben erfahre. Das kann ich dann immer wieder gut in Gesprächen mit den Bewohnerinnen und Bewohnern einbringen. Zum Beispiel bei der Körperpflege ist immer Zeit für Gespräche. Die Menschen erzählen dann auch gerne.
Was bedeutet für Sie Empathie im Pflegeberuf?
Ich finde es sehr wichtig, zuzuhören. So erfährt man mehr über die Menschen und kann offen und ohne Vorurteile auf sie eingehen.
In Ihrem ersten Einsatz waren Sie im Krankenhaus, jetzt sind Sie hier in der Residenz am Wiesenkamp in der stationären Pflege. Wie war das Ankommen für Sie hier?
Ich wurde sehr gut aufgenommen. Die Kolleginnen haben sich Zeit genommen, mir alles zu erklären und zu zeigen. Sie sind sehr nett und offen, auch wenn man mal etwas nicht versteht. Besonders spürt man hier, dass sich Zeit genommen wird für die Menschen, die hier leben. Es gibt eine enge Zusammenarbeit mit den Ergotherapeuten, die täglich mit uns zusammenarbeiten.
Im Krankenhaus steht die Behandlungspflege im Vordergrund, und die Menschen bleiben oft nicht lange. Hier hat man Zeit, mit den Bewohnerinnen und Bewohnern eine Beziehung aufzubauen und sie kennenzulernen. Es ist eher eine familiäre Situation, weil sich alle hier gut kennen.
Haben Sie schon einmal erlebt, dass Bewohnerinnen und Bewohner versterben?
Ja, gerade gestern ist eine Bewohnerin leider verstorben. Sie lag schon länger im Sterben, und ihre Angehörigen waren bei ihr, als sie verstarb. Ich habe sie, nachdem sie verstorben war, noch einmal mit den Kolleginnen besucht und mich verabschiedet. Es hat mir keine Angst gemacht, sie wirkte friedlich und gelöst. Ich war natürlich traurig, weil sie sehr lieb war. Aber in solchen Momenten lassen einen die Kolleginnen nicht allein, sie waren bei mir und haben mit mir über die Situation gesprochen.
Wo sehen Sie sich in 10 Jahren?
(lacht) Ich möchte sehr gerne Pflege studieren und mehr lernen. Ich möchte eine sehr gute Pflegende werden.
Herzlichen Dank für das tolle Gespräch!
Die Befragte ist Auszubildende im 1. Lehrjahr in der Residenz am Wiesenkamp.